Energiekosten schlagen im Gastgewerbe massiv zu Buche – HGV ersucht um Einberufung eines Energietisches

Politik gefordert – Sektor muss Einsparungsmöglichkeiten voll nutzen

Mit den massiv steigenden Energiekosten und den enormen Auswirkungen auf die Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe befasste sich der Landesausschuss des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) bei seiner jüngsten Sitzung. Es zeichnet sich eine regelrechte Kostenexplosion ab, die für die gastgewerblichen Betriebe und generell für den gesamten Tourismus zu einer erneuten Belastungsprobe wird.

Wenn auf nationaler und auch lokaler Ebene nicht umgehend reagiert wird, schlittern wir von einer Krise in die nächste.

Manfred Pinzger
HGV-Präsident

Dass die Kosten für die Beschaffung von Energie massiv zu Buche schlagen, untermauerte Präsident Pinzger mit aktuellen Zahlen aus den HGV-Benchmarkdaten. Vergleicht man den durchschnittlichen reinen Energiepreis für Strom und Gas von Juli 2019 mit jenem von Juli 2022, so ist jeweils bei Strom und Gas eine Steigerung bei Beherbergungsbetrieben von ca. 400 Prozent sowie von ca. 260 Prozent bei Bar- und Restaurantbetrieben feststellbar. Diese Kostenexplosion können die Gastbetriebe, ob klein oder groß, nicht länger stemmen – und dabei stehen die kalten und energieintensiven Monate erst noch bevor.
 

Der HGV regt deshalb in einem Schreiben an Landeshauptmann Arno Kompatscher die Einberufung eines Energietisches für den Sektor Tourismus an. Es sollen dabei Maßnahmen bewertet werden, welche die Betriebe selbst, das Land Südtirol und die heimischen Energieversorgungsunternehmen ergreifen können, um Betriebe von den dramatisch hohen Energiekosten zu entlasten.
 

Darüber hinaus wird der HGV für seine Mitglieder spezifische Beratungspakete und Werkzeuge zur Energieeinsparung entwickeln, um sie dahingehend zu sensibilisieren und den allgemeinen Ressourcenverbrauch auch im Kontext einer nachhaltigen Ausrichtung einzudämmen.
 

Der HGV schließt sich auch den Forderungen der nationalen Verbände Federalberghi, Confcommercio und Fipe an, die auf staatlicher Ebene auf die Tragweite der hohen Energiekosten für Gastbetriebe hingewiesen haben und unter anderem eine Deckelung des Strom- und Gaspreises und weitere Steuergutschriften einfordern.

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