Treffen der deutschsprachigen Verbände der Hotellerie und Gastronomie in Südtirol
Unternehmen von Bürokratie entlasten
Bozen/Marling – Kürzlich fand in Marling das jährliche Treffen der deutschsprachigen Verbände der Hotellerie und Gastronomie statt. Vertreterinnen und Vertreter aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Südtirol diskutierten aktuelle Herausforderungen und Strategien für die Zukunft des Hotel- und Gastgewerbes.
Im Mittelpunkt des jährlich stattfindenden Treffens standen zentrale Themen wie der Arbeitskräftemangel, die Beschäftigung von Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürgern, die angespannte Wohnraumsituation in touristischen Destinationen sowie der Bürokratieabbau.
Arbeitsmarkt: Demografischer Wandel und Beschäftigung von Nicht-EU-Bürgerinnen und -bürgern
Die Situation am Arbeitsmarkt bleibt weiter angespannt. Die Verbände berichteten über ähnliche Entwicklungen: steigende Nachfrage, begrenztes Mitarbeiterangebot und der deshalb zunehmende Bedarf, auf Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Ländern zurückgreifen zu müssen. Alle Vertreterinnen und Vertreter betonten die Notwendigkeit klarer normativer Rahmenbedingungen – sowohl für die Gastbetriebe als auch für die Arbeitnehmenden. Man war sich einig: Arbeitgebende und Arbeitnehmende brauchen Planungssicherheit, um die Leistungsfähigkeit der Branche sicherzustellen.
Wohnraumnot in Tourismusregionen
Ein großes Thema – gerade in Berggebieten – ist der Mangel an leistbarem Wohnraum für Einheimische und Mitarbeitende. Die steigende Anzahl von Einzelhaushalten sowie die massive Zunahme von touristischer Kurzzeitvermietung in Privatwohnungen haben den Wohnungsmangel in den letzten Jahren stark verschärft. Die Vertreterinnen und Vertreter aller Länder betonten die Notwendigkeit klarer gesetzlicher Regeln, um die touristische Vermietung privaten Wohnraums einzudämmen. Was die Unterbringung von Mitarbeitenden betrifft, wurden verschiedene Modelle diskutiert, die den steigenden Anforderungen der Beschäftigten im Gastgewerbe Rechnung tragen und gleichzeitig den lokalen Wohnungs- und Mietmarkt entlasten können.
Bürokratieabbau im Fokus
Alle Teilnehmenden äußerten den Wunsch nach spürbarem Bürokratieabbau und berichteten über nationale Beteiligungsprozesse, um bürokratische Hürden ausfindig zu machen und darauf aufbauend konkrete Erleichterungen den politischen Entscheidungsträgern vorzuschlagen. In allen Ländern kann die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse zu einer Verschlankung der Verfahren beitragen. Die Branche fordert darüber hinaus auch von den europäischen Institutionen keine zusätzliche Bürokratie zu schaffen und die Unternehmen zu entlasten. In diesem Kontext wurden die Verpackungsregelungen sowie die überarbeitete EU-Pauschalreiserichtlinie als Beispiele für überbordende Bürokratie genannt. In Südtirol hat die Landesregierung Bürgerinnen, Bürger, Verbände und Unternehmen aufgerufen, bis zum 31. Juli 2025 konkrete Vorschläge zum Bürokratieabbau zu machen.
Das nächste Gastgebertreffen der deutschsprachigen Verbände der Hotellerie und Gastronomie findet im Juni 2026 in Österreich statt.
Das Verbändetreffen fand seinen Abschluss im Castel Fahlburg in Prissian, wo Hausherr Michl Ebner durch die prachtvollen Räumlichkeiten führte und Sternekoch Herbert Hintner mit Team feinste Kulinarik auftischte. Als weitere Gäste konnte HGV-Präsident Manfred Pinzger dabei auch Senator Dieter Steger und Landesrat Luis Walcher begrüßen.