Falsche Bewertungen: HGV begrüßt Initiative der Regierung

Bozen – Laut den Daten des Studienzentrums des Ministeriums für Unternehmen und Made in Italy verlassen sich 70 Prozent der Verbraucher bei ihrer Restaurantwahl auf Online-Bewertungen. Nach Angaben der FIPE-Confcommercio, können diese Urteile bis zu 30 Prozent des Umsatzes eines Gastbetriebes beeinflussen. Ganze 8,6 Prozent der veröffentlichten Rezensionen erwiesen sich als falsch (Daten von TripAdvisor). Zudem gaben 66 Prozent der Verbraucher an, regelmäßig auf unglaubwürdige Bewertungen zu stoßen. Diese Daten sind für die italienische Regierung Anlass, um falschen und unglaubwürdigen Rezensionen nun den Kampf anzusagen.

Wir stehen vor einem entscheidenden Schritt zum Schutz Tausender Unternehmen, insbesondere von Klein- und Kleinstbetrieben, die sich nicht gegen falsche oder böswillige Bewertungen wehren können.

Manfred Pinzger
HGV-Präsident

Der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) begrüßt gemeinsam mit FIPE-Confcommercio einen entsprechenden Gesetzesvorschlag, der ein wichtiger Schritt hin zu einem transparenteren und verlässlicheren digitalen Markt darstellen würde. Diese Initiative wird auch von Tourismusministerin Daniela Santanchè unterstützt, die die Bedeutung des Schutzes von Unternehmen und Verbrauchern vor irreführenden Inhalten betonte.

Der Gesetzesvorschlag, der derzeit im Senat behandelt wird, sieht folgende Maßnahmen vor: die zeitliche Begrenzung für die Veröffentlichung von Bewertungen (innerhalb von 15 Tagen nach Inanspruchnahme der Dienstleistung); die Überprüfung der Echtheit der Bewertungen; das Recht der bewerteten Unternehmen, zu antworten und das Recht die Entfernung irreführender oder veralteter Kommentare verlangen zu können. Erstmals wird Unternehmen ein Recht auf digitales „Vergessenwerden“ zuerkannt und der kommerzielle Handel mit Bewertungen untersagt.

„Wir stehen vor einem entscheidenden Schritt zum Schutz Tausender Unternehmen, insbesondere von Klein- und Kleinstbetrieben, die sich nicht gegen falsche oder böswillige Bewertungen wehren können“, betont HGV-Präsident Manfred Pinzger. Nun sei es entscheidend, dem Druck der großen internationalen Plattformen nicht nachzugeben.

Der italienische Gesetzesvorschlag hat bereits eine breite Diskussion mit den europäischen Institutionen und den wichtigsten digitalen Akteuren ausgelöst – von TripAdvisor bis Trustpilot –, die sich dagegen ausgesprochen haben. Deshalb haben FIPE – gemeinsam mit HOTREC, dem europäischen Dachverband für Gastronomie und Hotellerie – beschlossen, den italienischen Gesetzesvorschlag zu unterstützen, um die Dringlichkeit einer transparenteren und wirksameren Rechtslage zu unterstreichen. „Es braucht eine klare Regelung, die sowohl Verbraucher als auch Betriebe schützt und einen Wettbewerb fördert, der auf Leistung und nicht auf Manipulation von Meinungen basiert“, heißt es abschließend in der Pressemitteilung des HGV.

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