Zweiter Gastro-Teacher-Day durchgeführt
HGV und gastgewerbliche Schulen fördern Austausch zwischen schulischen und betrieblichen Ausbildenden
Dem Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) ist ein enger Kontakt zu den gastgewerblichen Schulen ein großes Anliegen. Unter anderem werden gemeinsame Treffen organisiert, bei denen Fachlehrerinnen und Fachlehrern die Gelegenheit geboten wird, sich mit Wirtinnen und Wirten und Mitarbeitenden in Gastbetrieben auszutauschen. Ein Beispiel dafür ist der Gastro-Teacher-Day, der kürzlich zum zweiten Mal stattfand.
Beim Praxistag stand die soziale Kompetenz Jugendlicher und die Einarbeitung und Entwicklung Jugendlicher in Gastronomie und Hotellerie im Mittelpunkt. Über 20 Lehrpersonen der sechs gastgewerblichen Schulen Südtriols aus den unterschiedlichen Bereichen besuchten dabei das Apfelhotel Torgglerhof der Familie Pichler in Saltaus/St. Martin in Passeier und das Hotel Castel Fragsburg der Familie Ortner in Meran. Im Austausch mit den Betrieben wurde klar: Insbesondere auf die sozialen Kompetenzen wird großer Wert gelegt.
„Wir als HGV sehen uns als Schnittstelle zwischen den Schulen und den Betrieben und möchten beide Seiten stärker miteinander vernetzen, da wir alle das gleiche Ziel verfolgen: Jugendliche von der Branche zu begeistern und in der Hospitality zu verwurzeln”, so Judith Rainer, HGV-Vizepräsidentin und Vorsitzende der HGV-Arbeitsgruppe „Aus- und Weiterbildung“.
Praktische Einblicke
Martin Pichler vom Apfelhotel Torgglerhof betonten, dass bei ihnen die gelebte Integration im Vordergrund stehe. Langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern komme hier eine besondere Rolle zu. Sie würden neuen Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit geben, von ihren Erfahrungswerten zu profitieren und von Tag eins an Teil des Teams zu sein.
Ein weiterer wichtiger Punkt für eine gute Integration neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Partizipation und Mitwirkung. So dürfen im Torgglerhof bereits Praktikantinnen und Praktikanten mitarbeiten und nicht nur zuschauen. „Nur wenn man Jugendliche wirklich etwas tun lässt und sie in den Arbeitsalltag miteinbezieht, bekommen sie ein Gespür für die Arbeit im Hotel- und Gastgewerbe. Sie sollen die Möglichkeit haben, mit Gästen in Kontakt zu treten und Rückmeldungen zu erhalten“, sagte Martin Pichler.
Als zweiter Betrieb wurde beim Praxistag das Hotel Castel Fragsburg in Meran besucht. Auch hier wird das Potenzial junger Menschen gesehen und diesen mit Offenheit, Intuition und Menschlichkeit begegnet. Egon Heiss, Sternekoch und Küchenchef im Gourmetrestaurant Prezioso, hat dabei seine ganz eigene Strategie entwickelt: „Ich bin der Ansicht, dass man aus den Jugendlichen durch positive Akzente und gezielter Unterstützung Persönlichkeiten machen kann.“
Ein zentraler Punkt im Umgang mit jungen Menschen ist für ihn das Vertrauen von Anfang an. Neue Teammitglieder werden vom ersten Tag an ernst genommen und gefordert, aber auch in die Gemeinschaft integriert. Kommunikation erfolgt auf Augenhöhe, Hierarchien sind flach, Feedback ist nicht nur erwünscht, sondern notwendig. Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung und lernen, dass Geben und Nehmen im Team gleich wichtig sind.
Ausbildung als Säule
Beim Praxistag wurde von den Schulen und den Betrieben festgestellt, dass in der jungen Generation viel Potenzial für die Zukunft steckt.
Diese Stärken sollen durch eine gute Zusammenarbeit gefördert werden, damit den Jugendlichen die bestmögliche Ausbildung geboten wird.