HGV plädiert für breiten Dialog und eine sachliche Diskussion
Bozen – In der derzeit geführten öffentlichen Diskussion über die Auswirkungen des Tagestourismus auf diverse touristische Hotspots in Südtirol plädiert der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) für einen breiten Dialog und eine sachliche Diskussion. Es ist unbestritten, dass es verschiedene stark frequentierte Sehenswürdigkeiten gibt und dafür eine Regelung gefunden werden muss, welche sowohl die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung als auch eines qualitativ hochwertigen Tourismus schützen.
Gerade auch deshalb haben sich die Vertreter der HGV-Ortsgruppen in Gröden und Gadertal bereits im Frühjahr 2024 für eine starke Reglementierung des Verkehrs über die Dolomitenpässe ausgesprochen und dies auch schriftlich an die Landesregierung übermittelt. Gleichzeitig wird seit Monaten versucht, rechtliche Anpassungen anzustoßen, um das Phänomen des Wildcampens, welches mit einem qualitativ hochwertigen Tourismus nicht vereinbar ist, aus Südtirol zu verdrängen. Generell lassen sich viele Probleme, die derzeit zum Vorschein kommen, eng mit dem Tagestourismus verknüpfen. Dabei handelt es sich einerseits um Gäste, welche außerhalb der Landesgrenzen nächtigen und lediglich einen Tagesausflug nach Südtirol unternehmen und andererseits um die Gästemobilität im Land selbst. Diese konnte aufgrund des Südtirol Guest Pass inzwischen stark auf den öffentlichen Nahverkehr gebracht werden, um den PKW-Verkehr von Gästen auf den Straßen zu reduzieren.
„Südtirol ist ein sehr heterogenes Land, weshalb auch die Gästeströme sehr unterschiedlich sind. Deshalb schadet eine Pauschalisierung der Probleme, die es an einzelnen Orten oder Sehenswürdigkeiten gibt, dem gesamten Sektor. Als Vertretung der gastgewerblichen Betriebe stehen wir jederzeit für einen konstruktiven Dialog zur Verfügung, um auf lokale Herausforderungen zugeschnittene Lösungen zu finden“, unterstreicht HGV-Präsident Manfred Pinzger. Am Beispiel des Managements rund um den Pragser Wildsee zeigt sich, dass es durchaus möglich ist, lokale Verbesserungen zu schaffen. Mit jedem Jahr steigen die Akzeptanz und die Bekanntheit dieser Maßnahme und dementsprechend deren positive Wirkung. „Dass wir in Prags bereits ein funktionierendes System des lokalen Managements der Frequenz einer Sehenswürdigkeit aktiv haben, versetzt uns in die Lage, die dortigen Erfahrungen auch anderswo nutzen zu können. Deshalb sind wir überzeugt, dass wir auch Problematiken wie derzeit auf der Seceda in den Griff bekommen können. Es geht darum, für lokale Probleme lokale Lösungen zu finden“, erklärt Direktor Raffael Mooswalder abschließend in der Presseaussendung.