HGV lud zu Jahresempfang 2023
HGV-Präsident Manfred Pinzger formulierte sieben Anliegen an die Politik
Rund 400 Mitglieder und Gäste nahmen am Jahresempfang 2023 des HGV auf Schloss Freudenstein in Eppan teil und verfolgten die Ausführungen von HGV-Präsident Manfred Pinzger, Federalberghi-Präsident Bernabò Bocca und Landeshauptmann Arno Kompatscher. Susanne Kraus Winkler, österreichische Staatssekretärin für Tourismus, überbrachte ihre Grüße in einer Videobotschaft.
Der Tourismus ist ein Treiber, der weiterhin gefördert werden muss. Nur dann ist eine weitere Entwicklung der Gastronomie und der Beherbergung möglich.
In seiner Rede verwies Präsident Manfred Pinzger darauf, dass der Tourismus nach wie vor zu den Hauptwirtschaftszweigen Südtirols gehört. Er bringt Wachstum und Wohlstand in die Täler und Dörfer, schafft und sichert Arbeitsplätze. Er fördert private Investitionen und erhöht private und öffentliche Ausgaben für Infrastrukturen, die auch von der einheimischen Bevölkerung gerne genutzt werden. In diesem Sinne ist der Tourismus ein Treiber, der weiterhin gefördert werden muss. Der Tourismus ist aber kein Selbstläufer und wird dies weiterhin nicht sein, weil er sehr stark vom konjunkturellen Umfeld abhängig ist. Deshalb ist es weiterhin notwendig, in die Tourismuswerbung zu investieren und möglichst positive Rahmenbedingungen für eine weitere Entwicklung der Gastronomie und der Beherbergung zu schaffen.
Pinzger dankte in seiner Rede auch Helmut Tauber für seine Arbeit und seinen Einsatz in den vergangenen Jahren: „Helmut hat für unseren Sektor und darüber hinaus eine sehr gute Arbeit als Landtagsabgeordneter geleistet, hat vieles positiv begleitet und mit guten Argumenten manches, das sich negativ ausgewirkt hätte, verhindert. Wir alle danken dir für deinen unermüdlichen Einsatz im Südtiroler Landtag in den vergangenen fünf Jahren.“
An die Politik gerichtet formulierte HGV-Präsident Manfred Pinzger sieben Anliegen, für welche sich der HGV zukünftig einsetzen wird:
- Schutz der gastgewerblichen Betriebe vor unlauterer Konkurrenz;
- Aufrechterhaltung und Unterstützung der gastgewerblichen Nahversorgung vor Ort;
- Die Weiterentwicklung der gastgewerblichen Betriebe muss auch künftig möglich bleiben. Die Erweiterungen im alpinen Grün muss wieder zugelassen werden.
- Gastgewerbliche Betriebe sollen die Möglichkeit haben, auch vor Ablauf der Bindung das Gebäude für andere Zwecke zu nutzen.
- Die Errichtung von Mitarbeiterhäusern soll ermöglicht werden.
- Die Gelder aus der Ortstaxe müssen weiterhin zur Gänze dem Tourismus zufließen.
- Eine verstärkte Präsenz der Ordnungskräfte in gewissen Zonen ist notwendig, um Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten.
Die vollständige Rede des HGV-Präsidenten lesen Sie HIER.
Grußworte von Federalberghi-Präsident Bernabò Bocca
Der Präsident der nationalen Federalberghi, Bernabò Bocca, hob in seinem Statement zunächst die wichtige Rolle des HGV auf nationaler Ebene hervor und meinte, dass der HGV als territorialer Verband ein Musterbeispiel dafür ist, wie es gelingt, den Mitgliedern eine Rundum-Betreuung anzubieten. „HGV-Präsident Manfred Pinzger, der auch Vizepräsident in der Federalberghi und in der nationalen Confcommercio ist, ist mir eine starke Stütze bei den Entscheidungen auf nationaler Ebene. Wir schätzen seine Erfahrungen und sein großes politisches Netzwerk und können dies für die Arbeit der Federalberghi optimal nutzen“, betonte Bocca. In seinen weiteren Ausführungen ging Bocca auf vier Bereiche ein, welche für die Federalberghi in ihrer politischen Arbeit im Vordergrund stehen. Zum einen geht es darum, dass für die Vermietung von privaten Wohnungen zu touristischen Zwecken dieselben Regeln gelten, wie bei den gewerblichen Betrieben, auch in steuerlicher Hinsicht. Weiters müssen Eisenbahn, Straßen und Flughäfen modernisiert und auf die Anforderungen des Verkehrsaufkommens ausgerichtet werden. Ein drittes Thema, das Bocca ansprach, ist die Bewerbung des Tourismuslandes Italien. Hier meinte er: „Die besten Botschafter, die wir haben, sind wir selbst. Wir müssen die Schönheiten unseres Landes mehr schätzen und nach außen tragen“. Und schließlich plädierte er dafür, die großen Veranstaltungen, sog. Grandi eventi, dafür zu nutzen, die Nebensaisonzeiten zu stärken.
Statement Landeshauptmann Arno Kompatscher
Landeshauptmann Arno Kompatscher sagte in seinem Grußwort, dass der Tourismus einige Krisenjahre gut überwunden hat; dies auch dank diverser Sondermaßnahmen für die Betriebe und für die Destination. In den letzten Jahren sind im Tourismus wichtige Themen im Interesse der einheimischen Bevölkerung aber auch der familiengeführten Betriebe angegangen worden. Die Zielsetzung dabei war und ist, auf Qualität, statt Quantität zu setzen und dadurch die Wertschöpfung zu steigern. Diesbezüglich dankte Kompatscher ausdrücklich Landesrat Arnold Schuler, Landtagsabgeordneten Helmut Tauber und dem HGV, welche sich für diese Zielsetzung eingesetzt haben. „Wir werden weiterhin eine betriebliche Entwicklung zulassen, aber es braucht auch gewisse quantitative Grenzen. Diese haben wir mit dem Tourismusentwicklungskonzept eingeführt. Wir sind hier Trendsetter“, antwortete Landeshauptmann Arno Kompatscher dem HGV-Präsidenten. Gastronomie und Hotellerie können stolz sein auf das, was sie erreich haben. „Nachhaltigkeit ist ein Wettbewerbsvorteil. Nun kommt es darauf an, diesen Weg gemeinsam zu beschreiten“, plädierte Kompatscher an die HGV-Mitglieder.