Die Generation Z im Gastgewerbe

Entweder richtig lit - oder eben nicht

Dass das Gastgewerbe sich mit der heutigen Jugend arrangieren muss, ist nichts Neues. 6 Tage die Woche durcharbeiten – nicht mit der Generation, die aktuell den Berufseinstieg auf dem Arbeitsmarkt wagt. Die Jungen fordern andere Arbeitszeitmodelle, mehr Flexibilität und eine bessere Work-Life-Balance. „Die neue Generation schaut auf sich, auf mentale und körperliche Gesundheit“ sind Aussagen, die man häufig im Zusammenhang mit der genannten Generation hört. Was im Umkehrschluss nicht heißen muss, dass alle Jugendlichen an einem Bore-out (Unterforderung) leiden.

Wie die tatsächliche Einstellung der Generation Z, worunter die Jahrgänge 1997-2012 zusammengefasst werden, gegenüber dem Gastgewerbe ist, hat sich Prof. Markus Zeller von der Jade Hochschule Wilhelmshaven angeschaut. Das Ergebnis – für jene, die bereits mit der Generation Z zu tun hatten, erwartbar, für andere überraschend.

Einen deutlichen Unterschied vermerkt man bei der Frage, bei der es um das Sich-Wohlfühlen im Gastgewerbe geht. "Die Gastronomie und Hotellerie sind für mich Orte zum Wohlfühlen und für positive soziale Kontakte". Nur rund 48% der Generation Z geben an, sich im Gastgewerbe wohlzufühlen. Im Gegensatz dazu fühlen sich 67% der über 27-Jährigen „voll und ganz wohl“ im gastgewerblichen Sektor.

Wohl nicht allzu überraschend ist das Ergebnis in Bezug auf die Wertevertretung der Generation Z. Am wichtigsten wurden „Maßnahmen für gesunde Mitarbeitende“ eingestuft, während „überdurchschnittliche Gewinne“ zu erwirtschaften am wenigsten wichtig angesehen wurden. Was nicht bedeuten soll, dass man der Generation Z weniger zahlen sollte und darf – die Prioritäten im Vergleich zu den vorherigen Generationen haben sich lediglich verändert.

Auch bei den Antworten im Bereich der Digitalisierung sind große Unterschiede zwischen den unter und über 27-Jährigen festzustellen. Der Prozentsatz an Generation Z, der für „die Möglichkeiten der Automatisierung/Digitalisierung werden Mitarbeitenden-Zufriedenheit verbessern“ gestimmt hat, war wesentlich höher als jener der anderen Generationen. Wenn es jedoch um die Steigerung der Gästezufriedenheit durch Digitalisierung geht, sind sich beide Befragtengruppen relativ einig, dass Digitalisierung sehr wohl zu mehr Zufriedenheit führen kann.

Die Studie belegt, dass einige Merkmale der Generation Z auch hier sichtbar werden: sie legen Wert auf den Wohlfühlfaktor vor allem bei ihrer Berufswahl und sie setzen sich für psychische und physische Gesundheit ein. Dass Geld nicht mehr wie bei Vorgängergenerationen an erster Stelle steht, sollte eher als Chance gesehen werden, den Jugendlichen durch mehr Flexibilität entgegenzukommen. Im Gegenzug erhält man motivierte Arbeitskräfte, die durch die richtige Art von Führung trotz jeder Widersprüche bereit sind, für ihren Betrieb alles zu geben.

 

Autorin: Katharina Puntaier, HGV-Abteilung People & Culture 

 

 

*Bei der Kategorisierung der Generation Z sollte man vorsichtig sein. Zwar stechen einige Merkmale heraus, die auf den Großteil der Jahrgänge zutreffen, die als Generation Z zusammengefasst werden, jedoch können keine pauschalen Aussagen getätigt werden.

 

 

 

Hinweis: Um sowohl als Betrieb als auch als Lehrperson herauszufinden, wie man Jugendliche für das Gastgewerbe begeistern kann, haben Sie die Möglichkeit, die Ausbilder:innen-Tagung „Coach the future“ am 16. April im Gustelier – Atelier für Geschmackserfahrung im HGV zu besuchen.

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